Kontur-Tonometrie (Pascal®)

Was wird untersucht?

Kontur-Tonometrie des Augeninnendruckes.

Der Augeninnendruck kann praktisch am Patienten nur indirekt gemessen werden. Das gegenwärtig weltweit anerkannte Standardmessverfahren ist die sog. Applanations-Tonometrie (Abplattungs-Druckmessung). Sie hat frühere Verfahren wegen ihrer größeren Genauigkeit und geringeren Fehlerabhängigkeit vollständig abgelöst (mit Ausnahme der wenigen Extremsituationen, in denen sie nicht verwertbar durchführbar ist).

Auch die Applanations-Tonometrie ist möglichen Messfehlern unterworfen. Die wesentliche Rolle spielt dabei die mechanische Festigkeit der Hornhaut, man nennt dies auch ihre „biomechanischen Eigenschaften“. Besonders wenig verformbare („steife“) Hornhäute verfälschen den gemessenen Druck nach oben, besonders verformbare („weiche“) Hornhäute entsprechend nach unten. Weiterhin ist die Wölbung der Hornhaut sowie eine Reihe weiterer – bekannter und nicht bekannter – Faktoren zu nennen, die das Messergebnis beeinflussen.
Das Messprinzip der Kontur-Tonometrie ist von den biomechanischen Eigenschaften und der Wölbung der Hornhaut insgesamt weitgehend unabhängig. Messvergleiche haben gezeigt, dass der so ermittelte Druck dem wirklichen Druck im Auge weitgehend gleich ist, jedenfalls mehr, als mit irgendeiner anderen Messmethode.

Wozu dient die Untersuchung

Zur Messung des wirklichen Augendrucks so genau wie möglich, ohne Verfälschung durch individuelle Besonderheiten der Hornhaut.

Für wen und wann empfiehlt sich die Untersuchung?

Kontur-Tonometrie (Pascal®).

Zur Abklärung, wie der üblich (applanatorisch) gemessene Druckwert sich zum wirklichen Druckwert im Auge verhält.

Dies ist wichtig:

  • Bei grenzwertigen Augendruckwerten, zur Entscheidungsfindung, ob ein Glaukom oder ein Verdacht darauf vorliegt.
  • Bei Glaukompatienten. Hier wird im Vergleich zur Applanations-Tonometrie gemessen und daraus ein „Korrekturfaktor“ hergeleitet. Er gibt dann an, um welchen Wert der applanatorisch gemessene Druck ggf. korrigiert werden muss, um den wirklichen Augeninnendruck zu erhalten. Wenn dieser Korrekturfaktor bekannt ist, kann die Routinekontrolle mit der üblichen Messmethode erfolgen.
  • Zur gelegentlichen Überprüfung bzw. ggf. Anpassung des Korrekturfaktors.

Diese Untersuchung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Welche Alternative ist Kassenleistung?

Die Applanations-Tonometrie, jedoch nur bei Vorliegen eines Glaukoms. Keine Messmethode, auch nicht die kombinierte Information aus Hornhautdicke und Applanations-Tonometrie, misst jedoch den realen Augendruck so zutreffend wie die Kontur-Tonometrie.