Diabetes und Auge

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann sich auf Ihre Augen auswirken. Was diese Erkrankung ausmacht, haben Sie wahrscheinlich schon durch Ihren Internisten/Diabetologen erfahren. Ebenso, dass diese Erkrankung an ganz unterschiedlichen Organen des Körpers zu Schäden führen kann.

Die Möglichkeit der Früherkennung von Schäden am Auge, entsprechende Therapiemöglichkeiten und die Folgen des Diabetes mellitus sollen Ihnen im Folgenden näher gebracht werden.

Was versteht man unter „Diabetes Mellitus“?

Unter dem Fachbegriff Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“, „Diabetes“) verbirgt sich eine Allgemeinerkrankung, die mit einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels einhergeht.

Klassischerweise werden 2 Formen des Diabetes mellitus unterschieden, wobei es jedoch zunehmend Mischformen gibt. Das Wesen der Erkrankung ist Ihnen von Ihrem Hausarzt erläutert worden.

Warum kann der Diabetes Mellitus zu gravierenden Schäden am gesamten Organismus führen?

Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Veränderungen an den Blutgefäßen. Die Gefäßwände verdicken sich, werden brüchig, bilden Aussackungen (Aneurysmen) und werden undicht. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für eine ausgeprägte Arterienverkalkung.

Hierdurch wird der Blutfluss erschwert, sodass es an verschiedenen Stellen des Körpers zu Sauerstoffmangel kommt. Da diese Veränderungen vor allem die kleinen Blutgefäße betreffen, spricht man auch von „Mikroangiopathie“. Die Mikroangiopathie mit ihren Folgen führt schließlich an vielen Stellen des Körpers zu Komplikationen. Dazu gehören Schäden an inneren Organen, wie z. B. dem Herzen und den Nieren, Durchblutungsstörungen an den Beinen sowie Nervenschäden am gesamten Körper.

Diabetes Mellitus und Auge

Gesunder Augenhintergrund.

Am Auge führt der Diabetes mellitus hauptsächlich zu Veränderungen an der Netzhaut (Retina). Diese werden allgemein als „Diabetische Retinopathie“ bezeichnet. Dabei können verschiedene Formen und Schweregrade unterschieden werden:

1. Die nicht proliferative Retinopathie.
2. Die diabetische Makulopathie (Erkrankung der Stelle des schärfsten Sehens, der sog. Makula).
3. Die proliferative Retinopathie.

1. Nicht proliferative Retinopathie:

Mit einer unterschiedlich schweren Ausprägung bleibt sie für den Patienten lange unbemerkt, da die Veränderungen nur sehr leichte oder noch gar keine Sehstörungen verursachen. Bei der augenärztlichen Untersuchung können hier vor allem Blutungen und Gefäßveränderungen am Augenhintergrund festgestellt werden.

2. Diabetische Makulopathie:

Sie betrifft die Stelle des schärfsten Sehens (Makula). Aus den geschädigten Netzhautgefäßen kommt es zu einem Austritt von Flüssigkeit mit Ablagerung von Fetten in die Netzhaut. Dies kann im mildesten Fall zu verzerrtem Sehen und in schwerwiegenderen Fällen zu einem sehr ausgeprägten Sehverlust führen.

Proliferative diabetische Retinopathie: Wachstum von neugebildeten Gefäßen und Gewebsmembranen im Bereich des Sehnerven (Kreis) und der Gefäße (Pfeile).

3. Proliferative Retinopathie:

Sie stellt die schwerste Ausprägung der diabetischen Netzhauterkrankung dar und geht aus der nicht proliferativen Form hervor. Sie kommt dann zustande, wenn die chronisch mit Sauerstoff unterversorgte Netzhaut verschiedene hormonähnliche Substanzen produziert, welche die Bildung neuer Gefäße (Neovaskularisationen) anregen. Als Folge wachsen diese Gefäße in die Netzhaut ein. Aufgrund ihres veränderten Wandaufbaus sind sie jedoch undicht, bluten leicht und lassen Flüssigkeit in die Netzhaut austreten.

Eine typische Komplikation dieser Gefäße ist eine plötzliche Einblutung in den Glaskörper. Diese kann sich als Verschwommensehen oder auch als „viele schwarze Punkte“ bemerkbar machen oder, wenn sie sehr ausgeprägt ist, zu einer extremen Sehverschlechterung führen. Durch das Einsprossen der Gefäße ist es möglich, dass Gewebsschienen entstehen, die sich zusammenziehen und damit die Netzhaut von der Unterlage ablösen können (Netzhautablösung). Dies führt zu einem ausgeprägten Sehverlust.

In wenigen, nicht rechtzeitig erkannten Fällen wachsen neue Gefäße auch über die Regenbogenhaut (Iris) hinaus in die vordere Augenkammer, genauer gesagt, den Kammerwinkel (Struktur, durch die das im Auge gebildete Kammerwasser das Auge wieder verlässt) hinein und verlegen diesen durch Membranen (Häutchen). In diesen Fällen kann der Augeninnendruck unbeherrschbar ansteigen und zu starken Schmerzen bis zum vollständigen Verlust des Augapfels führen.

Wie häufig sollten Sie Ihren Augenarzt aufsuchen?

Unabhängig vom Diabetestyp sollten Sie unmittelbar nach Diagnosestellung einen Augenarzt aufsuchen. Ist der erhobene Befund unauffällig oder sind nur geringe Veränderungen aufgetreten, reichen in der Regel jährliche Kontrollen. Sind bereits deutliche Veränderungen entstanden, werden Ihnen kürzere Kontrollintervalle (viertel-/halbjährlich oder sogar noch kürzer) empfohlen. Zu Ihrem eigenen Wohl sollten Sie die empfohlenen Kontrollabstände einhalten.

Wie kann man sich auf den Augenarztbesuch vorbereiten?

Wenn Sie einen Termin bei uns vereinbaren, sagen Sie bitte dazu, dass Sie Diabetiker sind und eine Augenhintergrunduntersuchung benötigen. Hierzu 2 Hinweise:

1. Zur Untersuchung des Augenhintergrundes wird die Pupille mit Augentropfen erweitert. Das selbstständige Führen eines Fahrzeuges ist mit erweiterten Pupillen nicht erlaubt. Die Wirkung dieser Augentropfen hält über mehrere Stunden an. Suchen Sie daher unsere Praxis bitte mit einer Begleitperson oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf.

2. Wegen vermehrter Blendung aufgrund der erweiterten Pupillen nach der Untersuchung empfehlen wir eine Sonnenbrille oder eine geeignete Kopfbedeckung mitzunehmen.

Zur Beurteilung der Blutzuckereinstellung bringen Sie bitte zu jeder Augenuntersuchung die neuesten Blutzuckerergebnisse mit. Diese schließen ein gut geführtes Blutzuckertagebuch durch Sie selbst sowie den vierteljährlich durch den Internisten/Diabetologen zu erhebenden Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) mit ein. Dies gilt besonders dann, wenn Sie zum ersten Mal einen Augenarzt aufsuchen oder sich in jährlichen Intervallen wieder vorstellen.

Welche Untersuchungen kommen auf Sie zu?

Untersuchung des Augenhintergrundes bei erweiteter Pupille.

Eine genaue Erhebung Ihrer Krankheitsgeschichte erfolgt bereits teilweise durch einen Anamnesebogen, den Sie in unserer Praxis bei der Anmeldung am Empfang erhalten. Falls Sie regelmäßig Medikamente oder Augentropfen anwenden, tragen Sie diese bitte auf dem Bogen ein. Ihre Daten werden danach in eine elektronische Kartei überführt.

Es folgt die Überprüfung der SEHSCHÄRFE mit und/oder ohne Korrektur (Brille). Bitte bringen Sie daher Ihre, falls vorhanden, Fern- und Nahbrille mit.

Im Anschluss wird die Untersuchung der vorderen Augenanteile an einem speziellen Mikroskop, der sog. Spaltlampe, durchgeführt. Schließlich wird die Netzhaut unter Zuhilfenahme einer Lupe oder eines speziellen Kontaktglases untersucht. Anhand der bei der Netzhautuntersuchung festgestellten Veränderungen wird die weitere Therapie und das nächste Kontrollintervall festgelegt.

Die Messung des AUGENINNENDRUCKS ist fester empfohlener Bestandteil der jährlichen Diabeteskontrolluntersuchung.

Fluoreszeinangiografie bei nicht-proliferativer Retinopathie. Sog. Mikroaneurismen sind als kleine weisse Punkte erkennbar (Pfeile).

Die FLUORESZEINANGIOGRAFIE ist eine Untersuchungstechnik, die Ihnen dann vorgeschlagen wird, wenn eine detaillierte Aussage über den Durchblutungsgrad der Netzhaut notwendig ist. Bei dieser Untersuchung wird Ihnen ein gelber Farbstoff (Fluoreszein) in die Vene injiziert. Dieser verteilt sich über das Blutgefäßsystem im ganzen Körper, also auch im Auge. Mittels einer speziellen Kamera, mit der die Augen dann fotografiert werden, können krankhafte Veränderungen am Augenhintergrund sichtbar gemacht werden.

Die Fluoreszeinangiografie wird meist nicht als belastend empfunden. Es sind jedoch einige Dinge zu beachten, welche mit dem gelben Farbstoff zusammenhängen. Da sich dieser in die Haut einlagern kann und über den Urin ausgeschieden wird, kann dies für 1 - 2 Tage zu einer Gelbfärbung von Haut und Urin führen, die jedoch vollständig reversibel ist. Manchmal kann es auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Schließlich kann bei allen Farbstoffen, die in der Medizin verwendet werden, eine allergische Reaktion ausgelöst werden, welche bis zum allergischen Schock mit Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann. Auch wenn eine solche Reaktion extrem selten ist, wird die Fluoreszeinangiografie daher nur dann durchgeführt, wenn der Arzt die dadurch gewonnene Information für die Therapie als wichtig und entscheidend erachtet. Vor der Untersuchung erhalten Sie auch prophylaktisch ein Antiallergikum, auf welches Sie allerdings etwas müde werden können.

Die OPTISCHE KOHÄRENZTOMOGRAFIE (OCT) – ist eine relativ neue Untersuchungstechnik, die eine kontaktfreie und nicht invasive Beurteilung der zentralen Netzhaut erlaubt. Die gewonnenen Bilder ähneln einem mikroskopischen Schnitt durch die Netzhautmitte. Sie können viele Befunde, die für den Augenarzt mit den üblichen Untersuchungsmethoden nicht zu erkennen sind, darstellen. Hierzu gehört z. B. eine Einlagerung von Wasser in der Stelle des schärfsten Sehens (diabetische Makulopathie), was in der Fachsprache Makulaödem genannt wird.

Was ist der Grundstein der Diabetestherapie?

Eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks in Zusammenarbeit mit Ihrem Internisten/Diabetologen ist der Grundstein der Vorbeugung und der Therapie!

Was können Sie selbst tun?

Bitte befolgen Sie alle Maßnahmen, welche Ihnen Ihr Internist/Diabetologe für eine optimale Einstellung von Blutzucker und Blutdruck anrät.

Was kann der Augenarzt tun?

Im Idealfall, das bedeutet bei einem unveränderten Augenhintergrund, sind regelmäßige Kontrollen durch Ihren Augenarzt ausreichend. Liegt bereits eine Bedrohung oder Einschränkung der Sehkraft vor, wird das weitere Vorgehen mit Ihnen im Einzelfall besprochen.

Bitte stellen Sie sicher, dass Sie sich nach dem Gespräch gut informiert fühlen. Sollte dies nicht der Fall sein, fragen Sie bitte nach. Nur was Sie verstanden haben, können Sie später richtig entscheiden und umsetzen.

Bitte beachten Sie: Ist es erst einmal zu Veränderungen am Auge gekommen, kann jede Therapie, die der Augenarzt durchführt, meist nur die Verschlechterung aufhalten oder verlangsamen, aber oft das Sehen nicht mehr verbessern. Daher: Augenveränderungen durch den Diabetes mellitus sollten erst gar nicht entstehen. Treten Sie trotzdem auf, sollten sie rechtzeitig behandelt werden.

Laserbehandlung

Laserbehandlung bei Diabetes mellitus.

Viele Veränderungen der diabetischen Augenerkrankung werden mit Laserenergie (Laserkoagulation) behandelt. Es ist wichtig zu verstehen, dass immer gesunde Netzhaut beim Lasern zerstört wird, um langfristig das Sehen zu erhalten. Die Entscheidung bezüglich der Art der Laserbehandlung (verteilt über die gesamte Netzhaut oder an einer bestimmten Netzhautregion), hängt davon ab, welche Bereiche der Netzhaut erkrankt sind. Nach der Behandlung der zentralen Netzhaut kann es sein, dass Sie kleine Ausfälle in Ihrem Gesichtsfeld bemerken. Dies ist leider nicht immer vermeidbar, wird aber in Kauf genommen, da eine weiterführende Verschlechterung des Sehens durch eine solche Behandlung in einem Grossteil der Fälle aufgehalten werden kann. Bei manchen Patienten verbessert sich das Sehen sogar, bei anderen wird es sich leider trotz der Behandlung verschlechtern. Ist es bereits zum Einsprossen neuer Gefäße (Neovaskularisationen) am Auge gekommen, muss man die gesamte äußere Netzhaut sehr nachhaltig mit dem Laser behandeln.

Nach der Laserbehandlung bilden sich punktförmige (gelbliche/bräunliche) Narben im Bereich der peripheren Netzhaut.

Die Idee hierbei ist, dass die so „absichtlich“ zerstörte Netzhaut keine Botenstoffe, die zu Neovaskularisationen führen, mehr produzieren kann. Davon kann das Überleben des Auges abhängen. Durch die Laserbehandlung der äußeren Netzhautbereiche wird das Gesichtsfeld oft deutlich eingeschränkt. Vor allem beim Autofahren in der Nacht können dann Schwierigkeiten auftreten. Der Sinn der Lasertherapie liegt jedoch darin, besonders die zentrale Sehschärfe und den Augapfel an sich zu erhalten.

Die Laserbehandlung wird ambulant in unserer Praxis durchgeführt. Wir bitten um Verständnis, dass diese aufwendigen Termine längerfristig in die Sprechstunde eingeplant werden müssen und wir Ihnen nur in gewissem Maße bezüglich Terminwünschen entgegen kommen können.

Die Laserbehandlung selbst wird unter Zuhilfenahme einer speziellen Lupe, welche nach Tropfbetäubung auf das Auge aufgesetzt wird, vorgenommen.

Das helle Licht, das so in das Auge geleuchtet wird, kann zwar zu Anfang etwas blenden, dennoch müssen Sie unbedingt gut mitarbeiten und das Auge ruhig halten. Manchmal ist die Behandlung der peripheren Netzhaut mit einem Stechen oder leichten Schmerzen verbunden. Dies ist leider nicht immer vermeidbar. Sollte es zu unangenehm sein, wird Ihr Arzt mit Ihnen die Möglichkeit einer lokalen Betäubung mittels einer Injektion neben das Auge (sog. Parabulbäranästhesie) besprechen.

Nach der Behandlung ist das Auge meist stark geblendet, wovon es sich aber in kurzer Zeit erholt. Auch kann das Auge durch die eingesetzte Lupe gereizt sein. Dies tritt vor allem dann auf, wenn die Laserbehandlung länger dauert. Zeichen hierfür sind Tränen, Stechen, bis hin zu Schmerzen. Üblicherweise können hier dickflüssige künstliche Tränen, welche die Augenoberfläche beruhigen, Linderung schaffen. Im schlimmsten Fall sollte man die Augen einfach geschlossen halten. Grundsätzlich sind die Beschwerden am Folgetag deutlich besser.

Vereisungsbehandlung

Für seltene Fälle, bei denen die Veränderungen an der Netzhaut weit fortgeschritten sind und eine Lasertherapie nicht mehr ausreicht oder es zu Folgekomplikationen wie einem unbeherrschbaren Augeninnendruckanstieg gekommen ist, kann eine Vereisungsbehandlung (Kryotherapie) der Netzhaut oder des Strahlenkörpers notwendig sein. Diese wird unter örtlicher Betäubung ambulant in unserem Augen-OP-Zentrum durchgeführt.

Operative Medikamenteneingabe in den Glaskörper

Intravitreale operative Medikamenteneingabe.

Seit einiger Zeit stehen Substanzen zur Verfügung, welche undichte Gefäße „abdichten“ und zur Rückbildung bringen können, indem sie die Wirkung der für diese Veränderungen ursächlichen Hormone blockieren. Diese Therapie kommt bei der diabetischen Makulopathie und bei Neovaskularisationen zum Einsatz. Die Medikamente werden direkt in das Auge (genauer: den Glaskörper) eingegeben (intravitreale operative Medikamenteneingabe). Es handelt sich hierbei um Kortisonpräparate (Ozurdex®, Iluvien®) und sog. „VEGF-Hemmer“ (Avastin®, Lucentis®, Eylea®, Macugen®). Da ihre Wirkung jedoch nur eine gewisse Zeit anhält, ist oftmals eine Wiederholungsbehandlung angezeigt. Die Injektion selbst und jedes Medikament für sich beinhalten verschiedene Risiken, die gesondert mit Ihnen im Vorfeld besprochen werden.

Grundsätzlich sind die VEGF-Hemmer die Therapie der ersten Wahl. Sie wirken meist 4 Wochen und werden üblicherweise mehrmals hintereinander im Abstand von einem Monat eingegeben, bis sich ein Erfolg einstellt / stabilisiert.

Kortisonpräparate wirken länger, haben aber deutlich mehr Nebenwirkungen, z. B. dass es zur Eintrübung der körpereigenen Linse oder zu einem Anstieg des Augeninnendruckes kommen kann. Daher sind sie trotz der längeren Wirkdauer meist Mittel der zweiten Wahl.

Operation

Operative Absaugung des Glaskörpers (Vitrektomie).

Späte Komplikationen einer diabetischen Retinopathie beinhalten eine Blutung in das Augeninnere aus einem der neu entstandenen Gefäße oder die Bildung von Häutchen (Membranen), die die Netzhaut durch Zug abheben. Diese Veränderungen bedürfen oftmals einer operativen Therapie.

In diesen Fällen wird der Glaskörper operativ aus dem Auge entfernt und eine durch Zug abgehobene Netzhaut wieder angelegt (Vitrektomie).

Um Nachblutungen zu vermeiden, kann das Auge am Ende der Operation vorübergehend mit Gas oder Silikonöl austamponiert werden. Während das Gas sich von selbst resorbiert, muss das Silikonöl nach einer gewissen Zeitspanne operativ aus dem Auge entfernt werden. Da diese Operationen nicht unerhebliche Risiken in sich bergen und keine Garantie für eine Sehverbesserung sind, wird man diese Möglichkeit erst in sehr fortgeschrittenen Stadien der diabetischen Retinopathie, nach sorgfältiger Abwägung, mit Ihnen diskutieren.

Allgemein gilt

Frühzeitige Erkennung des Diabetes mellitus, optimale Blutzucker- und Blutdruckeinstellung sowie regelmäßige Besuche beim Internisten/Diabetologen und Ihrem Augenarzt helfen Schäden am gesamten Körper zu verhindern oder, wenn bereits eingetreten, die im Einzellfall mögliche Behandlung einzuleiten. Nicht jede Folge des Diabetes mellitus ist einer Behandlung zugänglich. Daher ist Vorbeugung die wichtigste Maßnahme!

Ausblick

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit der vorliegenden Information die Vorgänge bei der Zuckerkrankheit am Auge darstellen konnten. Dann ist klar geworden, dass die Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit Ihrer Krankheit und zur Erhaltung Ihrer Sehkraft sind. Unsere Augenärzte stehen für offene Fragen jederzeit im persönlichen Gespräch zur Verfügung.