Untersuchung des Farbsehens mit dem Anomaloskop
Was wird untersucht?
Für die Fähigkeit der Erkennung von Farben sind in der Netzhaut besondere Sinneszellen (Zapfen) verantwortlich. Sie sind in 3 unterschiedlichen Varianten über die ganze Netzhaut verteilt und unterscheiden sich durch ihre Farbempfindlichkeit. Ein Teil der Zapfen ist im roten, ein Teil im grünen, ein dritter im blauen Farbbereich besonders empfindlich. Jeder Seheindruck wird von allen 3 Zapfenarten analysiert und so in einem komplizierten Prozess die genaue Farbe erkannt.
Ist die Farbempfindlichkeit in einer der 3 Zapfenarten verändert oder fehlt eine Art ganz, wird die Farbwahrnehmung verändert und eingeschränkt.Solche Veränderungen oder das Fehlen der rotempfindlichen und/oder der grünempfindlichen Sinneszellen sind vergleichsweise häufig. Sie sind erblich und betreffen Männer sehr viel häufiger als Frauen (etwa 7 % : 0,2 % in der Bevölkerung). Es gibt dabei die sog. Rot- und/oder Grün-Schwäche sowie die Rot- und/oder Grün-Blindheit. Störungen des Blausinns sind extrem selten und kaum von praktischer Bedeutung.
Wozu dient die Untersuchung?
Das Anomaloskop ist ein Gerät, welches das Farbunterscheidungsvermögen in dem im täglichen Leben besonders wichtigen Bereich von Rot über Gelb nach Grün exakt messen kann. Dabei können eine etwaige Rot- und/oder Grün-Schwäche genau in ihrem Ausmaß bestimmt werden bzw. eine Rot- und/oder Grün–Blindheit festgestellt werden.
Für wen und wann empfiehlt sich die Untersuchung?
- Für eine Reihe von Lizenzen, Erlaubnissen, Genehmigungen, Zulassungen etc. ist per Gesetz/Vorschrift festgelegt, ob normales Farbsehen nötig ist bzw. welche Einschränkungen erlaubt sind. Für den entsprechenden Nachweis ist die Untersuchung mit dem Anomaloskop vorgeschrieben.
- Gleiches gilt für bestimmte Berufe, z. B. Polizeidienst, Militär.
- Für diverse Tätigkeiten ist normales Farbsehen zumindest hilfreich bzw. verursacht sein Fehlen erhebliche Einschränkungen. Das Wissen um eine entsprechende Schwäche kann hierbei nützlich sein, um Fehler zu vermeiden.