Hornhauttopografie

Was wird gemessen?

Die Hornhaut ist der am stärksten brechende Teil des optischen Systems des Auges. Ihre Wölbungsform hat deshalb den größten Einfluss auf die Qualität des Bildes unserer Umgebung auf der Netzhaut und damit unseres Sehens. Mit unterschiedlichen Techniken, z. B. dem Spiegelbild einer aus Ringen bestehenden Testfigur oder mit einem spaltförmigen Lichtstrahl, wird von einer hochauflösenden Kamera die Wölbung der Hornhaut festgehalten.
Aus diesen Bildern analysiert ein Computerprogramm die Krümmung an Tausenden von Einzelpunkten. Schließlich wird die dreidimensionale Wölbungsform mit extremer Genauigkeit und örtlicher Auflösung rekonstruiert.

Wozu dient die Untersuchung?

Sie erlaubt die genaue Messung von Krümmungs-/Wölbungsveränderungen der Hornhaut und damit deren Einfluss auf die Sehschärfe. Bei Sehverschlechterungen unklarer Ursache lässt diese Messung erkennen, ob und wie weit sie durch die Hornhaut verursacht sein können. Einige Erkrankungen können überhaupt nur mit dieser Methode diagnostiziert werden, wie etwa Frühformen verdünnender Erkrankungen (z. B. Keratokonus). Bei der Planung brechkraftverändernder Operationen ist sie für die Beurteilung, ob und welcher Eingriff überhaupt möglich und sinnvoll ist, unerlässlich. Für die Linsenimplantation im Rahmen der Operation des Grauen Stars kann sie die Zuverlässigkeit der Berechnung der Linsenstärke teils beträchtlich verbessern.

Für wen und wann empfiehlt sich die Untersuchung?

  • Zur Abklärung und ggf. Behandlungsplanung bei Vorliegen einer unregelmäßigen Hornhautkrümmung oder Verdacht darauf.
  • Im Rahmen der Abklärung unklarer Sehverschlechterung.
  • Zur Optimierung der Genauigkeit der Berechnung der Kunstlinsenstärke, insbesondere bei Sonderlinsen, bei der
  • Operation des Grauen Stars und ähnlichen Operationen.
  • Für die Beratung über die Möglichkeit einer operativen (Laser-)Korrektur von Fehlsichtigkeiten.
  • Als Grundlage für die Anpassung von Kontaktlinsen.

Diese Untersuchung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Welche Alternative ist Kassenleistung?

Eine andere vergleichbare Untersuchungstechnik gibt es nicht. Mit der sog. Keratometrie wird die Hornhaut an 4 Punkten zwischen Zentrum und Peripherie vermessen. Bei sehr regelmäßiger Hornhautwölbung geben die Werte eine recht gute Näherung an die durchschnittliche Krümmung, aber keine genauen Messwerte über die gesamte brechende Fläche. Das Vorhandensein örtlicher Unregelmäßigkeiten kann man an Testbildverzerrungen erkennen, wenn sie genügend ausgeprägt sind. Messen und genauer erfassen kann man sie aber nicht.